Der Stress und die unterschiedlichen Arten
Jeder Mensch kennt Stress und hat selber schon einmal darunter gelitten.
Aber was versteht man eigentlich genau unter Stress?
Experten aus der Stressforschung bezeichnen Stress als seelische Erregung, ausgelöst durch körperliche oder seelische Belastung. Es gibt viele verschiedene Ursachen, die Stress auslösen können, diese Faktoren nennt man auch Stressoren. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen äußeren und inneren Stresssoren. Bei äußeren Stressoren handelt es sich um Stressauslöser in der unmittelbaren Umgebung, beispielsweise ausgelöst durch einen zu engen Terminplan, durch ein unangenehmes Telefongespräch oder durch gereizte Arbeitskollegen. Bei inneren Stressoren handelt es sich um Stressfaktoren, die von der Person selber ausgehen wie zum Beispiel eine negative innere Einstellung oder ganz simpel eine volle Blase. Wichtig zu wissen, ist jedoch, dass die unterschiedlichen Stressfaktoren nicht jeden Menschen gleich intensiv belasten.
Die Auswirkung von Stress ist daher abhängig von folgenden Faktoren:
1.) die Art, Menge und Dauer der empfangenen Stressoren, sowohl innere als auch äußere
2.) und die eigene seelische und körperliche Verfassung
Diese wechselseitige Beziehung zwischen Person und Umwelt, die das Stresslevel bestimmen wird auch als sogenanntes transaktionales Konzept bezeichnet. So löst beispielsweise der Tod eines engen Freundes mehr Stress aus als eine unbezahlte Telefonrechnung. Wie die einzelnen Stresssituationen jedoch verarbeitet werden, hängt natürlich auch von den Bewältigungsmöglichkeiten und der Verfassung der Person ab.
Die unterschiedlichen Stressarten
Nicht jede Art von Stress ist die Gleiche. In unserem heutigen Alltag wird oft vergessen, dass Stress in unserer Evolutionsgeschichte als eine der wichtigsten Überlebensfunktionen nämlich bei Gefahr diente. Demnach muss Stress nicht immer negativ belastet sein. Bezüglich dieser Hinsicht unterscheidet man zwischen normalen Stress, dem sogenannten Eustress und dem angesammelten Stress zum Beispiel bei einem Burnout als Distress.
Der Eustress ist die positive Form von Stress und hat eine anregende und leistungssteigende Wirkung. Wir benötigen ihn sogar, damit wir Hochleistungen erbringen können. Beim Distress handelt es sich jedoch um negativen Stress, der krank machen kann und die Leistungsfähigkeit mindern kann.
Die Auswirkungen von Stress
Der Distress, wie bereits erwähnt, ist durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet. In der Regel lässt die Konzentrationsfähigkeit nach und das Immunsystem des Betroffenen leidet, so dass man für Krankheiten leichter empfänglich ist. Je länger wir diesem negativen Stress ausgeliefert sind, desto mehr gelangt unser Körper von einer Notfall- und Alarmfunktion in eine Kompensations- und Abwehrphase. Das führt wiederum dazu dass die Aufgaben des täglichen Lebens deutlich schwerer zu bewältigen sind. In dieser Phase lässt auch die Fähigkeit zur sogenannten Selbstheilung nach. Wenn dieser negative Stress über einen sehr langen Zeitraum anhält, dann führt das dazu, dass wir irgendwann in einen Erschöpfungszustand geraten.
Wie kann Stress entstehen?
Damit man Stress im Vorfeld vermeiden kann, sollte man zunächst wissen, wie Stress überhaupt entstehen kann. Um die Entstehung von Stress besser zu erklären, wird meist das Modell mit den Namen SORK nach Lazarus zu Rate gezogen. Die bereits erwähnten Stressoren wirken hierbei auf den Körper und die Seele ein. Und das ist natürlich auch von der Verfassung und den Bewältigungsmöglichkeiten der einzelnen Person abhängig. Denn dadurch reagiert jeder Organismus anders, was auf lange Sicht zu langfristigen oder kurzen Störungen führen kann. Diese Reaktionen unterteilt man in vier verschiedene Verhaltensebenen: der subjektiv kognitiven Reaktion, der emotionalen Reaktion, der vegetativen Reaktion und den komplexen Verhaltensweisen. Die Konsequenzen sind hierbei langfristige Störungen im Bereich Körper und Seele.
Aufgrund Dessen ist Stress in vielerlei Hinsicht immer wahrnehmbar.
Bei den Stressreaktionen gibt es viele Möglichkeiten. Personen, die unter Stress leiden werden entweder ungewöhnlich Aktiv und manchmal sogar hektisch. Andere ziehen sich komplett zurück oder weinen. Dazu kommen meist auch körperliche Symptome wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen, eine beschleunigte Atmung, Schlafprobleme, Übelkeit und eine steigende Krankheitsquote. Möglichkeiten besser mit Stress umzugehen und den Stressfaktor zu minimieren.
Bei der Stressbewältigung gibt es verschiedene Wege. Die beliebtesten Formen sind das Zeitmanagement, das Reizmanagement, das Belastungsmanagement und das Erregungsmanagement.
Das Zeitmanagement
Im Vordergrund steht hierbei die Festlegung von festen Hauptaufgaben, Pausen und Fixzeiten. Bei den Fixzeiten handelt es sich um feste Termine, die unbedingt erledigt werden müssen. Um diese Zeiten können dann die Hauptaufgaben und sonstigen Tätigkeiten geplant werden. Beim Planen dieser Tätigkeiten, sollten jedoch folgende Bedingungen mit einbezogen werden. Die Arbeitsblöcke sollten dabei maximal 60 Minuten betragen. Nach einem sogenannten Arbeitsblock sollte eine kurze Pause zwischen 5 und 15 Minuten stattfinden. Gleichartige Aufgaben sollten zusammengefasst werden. Wichtig ist auch, dass zwischen den einzelnen Arbeitsblöcken abwechslungsreiche Tätigkeiten eingeschoben werden. Sehr schwere und arbeitsaufwendige Tätigkeiten sollten entweder zwischen 8 und 12 oder 15 bis 19 Uhr erledigt werden. Eine To-Do Liste sollte für jeden Tag in der Woche angefertigt werden. Zu den Aufgaben sollte auch der geschätzte Zeitbedarf und der Endtermin eingetragen werden.
Das Reizmanagement
Beim Reizmanagement bestehen die Grundlagen in der Analyse der störenden Reize. Wenn man diese Reize analysiert hat, dann kann man im nächsten Schritt überlegen wie man diese Störfaktoren minimieren oder beseitigen kann.
Das Erregungsmanagement
Beim Erregungsmanagement stehen verschiedene Maßnahmen die das Erregungslevel minimieren sollen im Vordergrund. Das kann Mentales Training, eine positive Selbstinstruktion, Sport oder ein Gedankenstop sein. Bei der positiven Selbstinstruktion erlernen Betroffene positive Selbstbefehle, die das Verhalten in Stresssituationen leichter machen sollen. Im Bereich Sport gibt es viele Möglichkeiten um Stress abzubauen. Welche Sportart geeignet ist, hängt jedoch von den individuellen Vorlieben ab. Beim Gedankenstop handelt es sich um Muster bzw. Gedanken die in Stresssituationen noch zusätzlich Stress auslösen, diese gilt es zu verhindern.
Das Belastungsmanagement
Generell wird eine Stresssituation erst dann zu Stress, wenn sie von der betreffenden Person so eingestuft wird. Daher kann eine Umbewertung durchaus sinnvoll sein, sprich positives Denken. Hilfreich können in diesem Zusammenhang Entspannungsübungen sein, diese hängen natürlich wieder von den persönlichen Vorlieben ab und können somit ganz unterschiedlich gestaltet werden. Außerdem spielt natürlich auch die Persönlichkeit eine Rolle. Gehört man eher zu dem Typ Mensch der es lieber ruhiger angeht, oder braucht man Action? Um für die notwendige Entspannung zu sorgen gibt es viele Möglichkeiten beispielsweise Radfahren, Tae-Bo, Rumba oder Aerobic. Zusätzlich dazu gibt es natürlich auch noch spezielle Entspannungstechniken wie Yoga, die progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Wer sich noch nicht sicher ist welche Entspannungstechnik die Richtige ist, der sollte zunächst mehrere Kurse besuchen, um sich einen kleinen Einblick zu verschaffen. Inzwischen bieten sogar Fitness-Center diese Kurse an.
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